Grundkenntnisse Japanisch 1
Okamoto Shin'ichi
Buske Verlag, Hamburg
ISBN 3-87548-222-0
376 S., kt
€ 24,80
Die meisten deutschsprachigen Lehrbücher beschränken sich auf das Erlernen der gesprochenen Sprache und der Kanas. Nicht so dieses Werk: als Hauptbestandteil didaktisch gut aufbereitet wird man von Anfang an "gezwungen" Kanji zu lernen; schon in der nächsten Lektion werden sie nicht mehr in Furigana umschrieben. - Also ein Buch, das den ernsten Lernwilligen anspricht und ihm ein modernes und unkompliziertes Japanisch vermittelt. Eingestreut findet man Erklärungen zur Umgangssprache. Die Dichte an Information entschädigt aber für das straffe Konzept. Das Lernziel ist Japanisch auf einem mittleren Niveau (einschließlich Band 2) mit einem Wortschatz von insgesamt 600 Aktivkanji (Beherrschen von Lesen und Schreiben) und 1200 Passivkanji (nur Lesen und natürlich Verstehen).
Schade, dass es nur Audiomaterial in Form von Kassetten gibt, die dem jungen Lernenden eigentlich nicht mehr geläufig, aber auch für den Sprachunterricht nur bedingt tauglich sind. Für Autodidakten nicht unbedingt erste Wahl, aber für den ambitionierten Schüler eine Bereicherung.
Die Übungen in den einzelnen Kapiteln sind von Anfang an herausfordernd und schließen jedes Kapitel mit einem kleinen Test.
als weiterführende Werke aus diesem Verlag stehen Bd. 2, Japanische Alltagssprache, Vertiefungen in die Grammatik, Einführung in die Kana und Kanji und verschiedene Lexika zur Verfügung;
andere Bücher siehe in der Übersicht
Anmerkung
Umgangssprache in Japanisch-Lehrbüchern:
aufgrund der Schnelllebigkeit der gesprochener Sprache - besonders in Japan mit seiner Verliebtheit zu Technik (www, Handy, usw.) und Anglizismen ist es fast unmöglich auf diesem Gebiet dem Anspruch eines Lehrbuches gerecht zu werden. Im Speziellen hat die Kultur der Manga zum Teil ein verfremdetes Bild der Sprache geliefert. Man vergleiche hierzu auch die Diskussion vergangener Jahrzehnte über die westlichen Comics, die mit Ausnahme der lateinischen Asterix zu einer Verarmung der deutschen Sprache geführt haben (sollen).
Lehrbücher wie "Japanisch durch Manga" haben eher das Ziel Geld durch den Manga-Hype zu machen als die Sprache systematisch und richtig zu vermitteln.
Ein Lehrbuch mit diesem Inhalt ist also nicht nur eine Herausforderung für Linguisten sondern wäre zudem Hilfreich die japanische Jugend besser zu verstehen "aber die jungen Japaner reden doch so ...", höre ich manchmal von meinen Kursteilnehmern; schon, aber wir unterhalten uns nicht nur mit den Kids und das Verhältnis zwischen erwachsenen Japanern und Ausländern baut immer noch auf Höflichkeit und Respekt und das drückt sich nun einmal in der Sprache aus.

Japanisch für Autodidakte, "Schnelllerner" und den Einstieg bieten die ersten Bücher aus der Reihe Japanisch im Sauseschritt (hier fehlt der Umgang mit Kanji leider so gut wie ganz).