Historische Holzarchitektur in Japan

Statische Ertüchtigung und Reparatur

Christoph Henrichsen

Hrsg. Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Konrad Theiss Verlag, 2003, Stuttgart www.theiss.de

LN mit SU, 208 Seiten mit zahlreichen Abbildungen

Deut. – engl.

ISBN 3-8062-1815-3

€ 39,90


Für den Japantouristen ist der Besuch der historischen Bauten wie Tempel, Pagoden oder Gebäude der weltlichen Bevölkerung obligatorisch. Architekten aus allen Ländern lassen sich von der japanischen Holzarchitektur inspirieren, sei aus konstruktiver oder aus gestalterischer Sicht.

Schon seit jeher ist in Japan der Erhalt dieser bedeutsamen Bauten ein wichtiges Kapitel, nicht nur im Zusammenhang mit dem Denkmalschutz im uns bekannten Sinne. So ist es nicht verwunderlich, dass dort Techniken und Verfahren zur Erhaltung entwickelt wurden, die nun allmählich auch im Westen Beachtung gewinnen.

Dr. Christoph Henrichsen beschreibt anhand von elf Fallbeispielen die unterschiedlichen Instandhaltungs-, Sanierungs- und Reparaturarbeiten, die auch bei Holzkonstruktionen in Europa von Interesse werden können: verschiedene Tempelbauwerke wie Torbauten, Schatzhäuser und Pagoden, ein Bauernhaus, Theater und Brücken. Zusammen mit dem Hessischen Landesamt für Denkmalpflege und dem japanischen Pendant gelang erstmals eine profunde Zusammenfassung japanischen Know-hows, das hier deutschen Fachleuten zugänglich gemacht wird. Die zahlreichen Detailfotos und Zeichnungen verdeutlichen Bauschäden verschiedenster Art (Verschleiß, klimatische Beanspruchung, aber auch „Planungsfehler“) und deren Möglichkeiten der Ertüchtigung - auch unkonventionelle Lösungen und solche, die „unmachbar“ erscheinen. Henrichsen, der viele der Baustellen selbst besucht hat, rekonstruiert auf äußerst fundierte Weise die Herangehensweise japanischer Wissenschaftler, Bauingenieure und Handwerker: Auswechslungen einzelner Dachbalken ohne Demontage der Gesamtkonstruktion, Miteinbeziehen der Umweltverträglichkeit bei Baumaterialien, Laser-unterstützte Bauaufnahme, Verbesserungsmaßnahmen zur Erdbebensicherheit aber auch kritische Betrachtungen unternommener Verfahren.

Einführende Hinweise über die Geschichte japanischer Holzbauweisen runden das Werk ab. Entstanden ist nicht nur ein „Konstruktionsatlas für die Ertüchtigung von Holzkonstruktionen“ sondern auch ein Röntgenbild einer 1200 Jahre langen Baukultur.

„Historische Holzarchitektur in Japan“ ist ein Buch, das für den Bauingenieur und Holztechniker ein unverzichtbares Werk zur Lösungsfindung bei der Altbausanierung darstellt.

Anmerkung

Dr. Christoph Henrichsen veranstaltet zusammen mit der Firma Dick GmbH (siehe Links) Japan-Exkursionen mit dem Schwerpunkt Holzbaukunst.

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