Shinkansen-Bahnhof Kyoto (Central Station)
Hara Hiroshi 1997
mit dem Shinkansen von Tokyo nach Kyoto und schon ist man da ;-)
man kann sich darüber streiten, ob dies ein gelungenes Bauwerk ist und ob es in den städtischen Kontext paßt. Ich finde es gerade nicht mehr verträglich, da die Stadt durch das Gebäude noch mehr zerschnitten wird - die Geleise tragen ohnehin ihr Übriges bei.

Hiroshi Hara ging 1990 als Sieger eines geladenen Wettbewerbs hervor, bei dem unter anderen auch Ando Tadao , Bernard Tschumi und Kurokawa Kisho Entwürfe präsentierten. Die Fertigstellung war ursprünglich für 1994 zur 1200-Jahres-Feier Kyotos geplant. Zur Begründung hieß es: H's Entwurf zeigt einen mutigen Entwurf für die innere Erschließung und Nutzung des Gebäudes und seine gute Eingliederung in das städtische Schachbrettmuster...

Damit dieses Bauwerk realisiert werden konnte, mußte die örtliche Bauverordnung geändert werden, da die Höhe der Halle die Vorgaben um einige Meter überschritt. Mit 470m Länge, 27m Breite und 60m Höhe ein nicht zu übersehender Koloß in einer Stadt, die mehr von der historischen Dimension des Rastersystems geprägt ist als von Megaformen. Übrigens, das einzige Gebäude, was den Bahnhof überragt ist der Kyoto Tower auf der gegenüber liegenden Seite des Bahnhofsvorplatzes.

Der Trend der 90er Jahre, die Bahnhöfe als Tempel für Reisende auszubauen erlebt mit diesem Bauwerk wohl einen Höhepunkt. Ungeachtet der obigen Kritiken, die sich um den städtebaulichen Rahmen drehen, kann der neue Bahnhof als gelungenes und interessantes Bauwerk eingestuft werden. In der gleichen Manier wie das Shin Umeda Building in Osaka wird der umbaute Raum in verschwenderischer Weise präsentiert.
Auffällig an diesem Gebäude is das gewaltige Stahl-Glas-Dach, das sich über die gesamte Länge der Halle erstreckt, und die überdimensionale Treppenanlage, die von der Erdgeschoßebene bis aufs Dach führt.
Fast schon beeindruckend ist der Dachgarten - weniger wegen dem Design, sondern eher was man in dieser Höhe noch anstellen kann: Kiefern in Betontrögen, ein Quadrat aus dunkelgrauen Betonplatten für diverse Kleinveranstaltungen usw. - der herrliche Ausblick über die Stadt kommt da fast schon kurz.

Im Bahnhofskomplex sind desweiteren ein Hotel, diverse kulturelle Einrichtungen, Restaurants und ein Parkhaus untergebracht.
Eingangsbereich
Treppe aufs Dach
die Halle
auf dem Dach
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