Land Klima
Der japanische Inselbogen ist ein Teil der östlichen Randzone des eurasischen Kontinents, dem Pazifischen Ozean zugewandt. Er setzt sich aus vier Hauptinseln zusammen, aus Hokkaido (im Norden), Honshu (die Hauptinsel), Shikoku und Kyushu, sowie aus mehr als 3000 mehr oder weniger kleinen Inseln, von denen die größte wiederum Okinawa ist. Sie erstrecken sich über 1300km in N-S-Richtung. Der nördliche Abschluß wird durch den Kurilen-Bogen und im Süden durch den Ryukyu-Bogen gebildet.

Charakteristisch für viele Böden, vor allem in der Kanto-Ebene sind die 10-60m mächtigen sog. Kanto-Lehm-Schichten, die von einer bis zu 1m starken Humusschicht bedeckt werden. Dieser Lehm ist aus aeolischen Quartär-Ablagerungen vulkanischer Asche entstanden.
In dieser Humusschicht findet man immer wieder prähistorische Tonwaren. Aus der präkeramischen Ära findet man auch Axtblätter, Messer und Speerspitzen aus Stein, ähnlich den Funden aus dem europäischen Spätpaläolithikum. Datierungen gehen bis ca. 50.000 Jahre zurück.

Verschiedene Funde von Fauna und Flora, aber auch homoider Natur belegen, dass es in der Vorgeschichte wechselnde geologische Verbindungen zum Festland gab, die durch die vulkanischen Tätigkeiten und der Kontinentaldrift entstanden und wieder verschwanden..

Mit über 7000 Beben pro Jahr weist Japan eine der höchsten geologischen Tätigkeiten auf unserem Globus auf. Wenngleich nur die wenigsten sprübar sind, sind die offensichtlichen Auswirkungen über die letzten tausenden von Jahren ersichtlich: Gebirgshebungen, Küstenverschiebungen usw. Interessant ist hier der Umstand, dass es hier sowohl zu vertikalen als auch horizontalen Landmassendriften kommt, wobei die letztere Art für das verheerende Beben in Kobe 1995 verantwortlich war.
Die langen Inselbögen erstrecken sich über zwanzig Breitengrade - von der subtropischen Zone im Süden (Okinawa) bis in die kältere gemäßigte Zone im Norden (Hokkaido).
Beeinflußt von den beiden Meeresströmungen, dem warmen Kuroshio-Strom im Süden und dem kalten Kurilen-Strom im Norden, zeigt das japanische Klima stark ausgeprägte Klimata und Jahreszeiten: heiße, schwüle Sommer im Süden, kalte Winter mit pulvrigem Schnee im Norden, eine durch den Monsun geprägte Regenzeit im Juni und nochmals im Herbst sowie die Taifun-Zeit im Herbst.
Die Seite der Hauptinseln zum Pazifik hin hat feuchtheiße Sommer und kalte, trockene Winter, charakteristisch für Tokyo. Die Seite zur Japanischen See ist gekennzeichnet durch heiße Sommer ohne viel Wind und kalte Winter mit feuchtem, schweren Schnee.
Die tief herabhängende Dachtraufe traditioneller Bauten kann in gewisser Hinsicht mit dem Regen in Zusammenhang gebracht werden.

Dies prägt die traditionelle japanische Architektur: im Süden relativ kleine offene Häuser mit großem Vordach; dort wo es kalt ist, beherrschen vorbaubare Lauben das äußere Erscheinungsbild.
Historisc hgesehen gibt es zwei Bautypen: das Erdgrubenhaus (im Winter warm) und das aufgestelzte Haus (gute Kühlung im Sommer). 

Japaner und die Natur
Das vielgesichtige Wetter dürfte für dei japanische Mentalität von großer Bedeutung gewesen sein. Denn wie läßt es sich sonst erklären, dass eine Gedichtform (das 17-silbige Haiku) enstanden ist, die als Kernaussage die Jahreszeiten mit ihren klimatischen Phänomenen hat. Es gibt mehr als 20 verschiednen Wörter, die den Regen beschreiben, je nach Jahreszeit und Wind.

Im Allgemeinen ist die japanische Gemütsart auf Grund des feinen Wechsels und der Veränderung der Umwelt intuitiv, situationsabhängig, paradox und irrational. Wer agil und empfänglich ist, ist von Natur aus sensibel für jedes Symptom der Veränderung. Und die japanische Empfindsamkeit hat sich unter den unaufhörlich wechselnden klimatischen Bedingungen konsequent und stetig entwickelt. Daher wurde die Fähigkeit, das Bezeichnende einer Situation intuitiv zu erfassen, zur Basis, auf die sich das japanische Verständnis für das Sinnbildhafte als ein nichtdiskursives Symbolisches entwickeln sollte.

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