Tagelöhner und Obdachlose in Tokyo

Elke Hayashi-Mähner
Hrsg. OAG Tokyo

164 Seiten, 14 S/W-Fotos und zahlreiche Tabellen

Text deut.

€ ?

Iudicium Verlag, München, 2005
ISBN 3-89129-181-7

Elke Hayashi-Mähner versucht das heikle Thema der Tagelöhner auf juristischem Wege zu begegnen - anhand von verwaltungs- und sozialversicherungsspezifischen Verordnungen wird die Problematik dieser gesellschaftlichen Außenseiter aufgearbeitet, leider aber auf die menschliche Komponente verzichtend. Frau Mähner beschränkt sich bewußt auf Quellenstudium, betont die Aussparung von Interviews mit Betroffenen und stützt ihre Aussagen auf japanische Statistiken und ebensolche Veröffentlichungen. Wiederum hebt sie hervor, daß eben diese nur mit Vorsicht zu genießen sind, weshalb dem ganzen Projekt doch ein gewisser fader Beigeschmack beiliegt. Persönliche Feldstudien, die eine objektive Betrachtung eines Außenstehenden ermöglichen, wären hier mehr als angebracht gewesen.

Mit der Begriffsdefinition (aus juristscher Sicht) der Tagelöhner und ihren Ghettos, den Sanya, sowie deren Entwicklung, die historisch gesehen nicht weit genug zurück reicht, beginnt die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin und Übersetzerin die Aufarbeitung und versucht abschließend sogar in den Reihen der Ausländer (in Japan) nach Problemfällen zu suchen.

Mit Sicherheit ist dies ein - trotz der Kritik - interessantes und aufschlußreiches Buch über ein japanisches Tabuthema, das so auf Deutsch erst- und einmalig ist.

Was grundlegend jedoch stört ist die holprige Sprache, die wohl auf die vielen Übersetzungen zurückzuführen ist. Diese wirken manchmal wie direkt aus dem Wörterbuch entnommen und verkomplizieren dadurch das Lesen.

Anregen möchte ich hier, dieses Thema im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit (Magisterarbeit oder Dissertation), zu vertiefen und mit den oben angesprochenen Feldstudien zu ergänzen.

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