Sengakuji
U-Bahn : Toei-Asakusa-Linie bis Station Sengakuji
oder
Yamanote-sen bis Shinagawa, von dort 5min zu Fuß
Jeder Japan-Tourist hat die Geschichte (wahre Begebenheit) der 47 Samurais gehört, die nach dem Seppuku (ritueller Selbstmord) ihres Daimyo Asano Naganori (1665-1701; nachdem er durch einen kaiserlichen Hofbeamten beleidigt wurde und ihn darauf hin verletzte) als herrenlose Krieger, sog. Ronin, dastanden. Nach der Rachetat waren auch sie verpflichtet Seppuku zu begehen.
Die Gräber der 47 Ronin findet man auf dem Gelände des Sengaku-Tempels.

Für Japaner sind diese Krieger Symbol für die selbstlose Aufopferung für seinen Herrn und werden immer noch als Helden verehrt.

Täglich werden Räucherstäbchen angezündet, die dem ganzen eine wahrlich einzigartige Atmosphäre verleihen.

Die Tempelbauten (1612 durch die Soto-Sekte gegründet) selbst sind eine Rekonstruktion aus dem Jahre 1953, das Sammon stammt aus der Mitte des 19.Jhdt.´s. Beide sind relativ unbedeutend.

Seppuku
bekannt auch unter dem Begriff Harakiri; S. ist die ehrenvolle Möglichkeit durch Selbstentleibung die eigene Ehre über den Tod hinaus wieder herzustellen. Da im japanischen Volksglauben der Geist eines Individuums im Bauch wohnt, kann dieser nur durch das Aufschlitzen entweichen. Dies erklärt auch die Einstellung der Japaner zum Essen - der Bauch ist Ausdruck der Seele (insbes. beim Mann, weshalb der Obi relativ weit unten angesetzt wird). Die Art des S. hat seinen Ursprung im einfachen Aufschlitzen, weiter durch einen kreuzförmigen Doppelschnitt (!) bis hin zur Selbstausweidung (!); ein Vertrauter des Delinquenten hat aus Sicherheit mit dem Katana den Kopf abgeschlagen; in der letzten Phase - falls man hier von verschiedenen Zeitabschnitten reden kann - war das S. nur mehr durch einen Fächer angedeutet; das heißt, der eigentliche Tod erfolgte durch Köpfen: Auch Frauen waren von dieser Art der Selbsthinrichtung betroffen.

Quelle: Ulrich Pauly: Seppuku, OAG Publikation, Tokyo
ewige Verehrung der Helden
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